Offensive für mehr Tagesmütter
Ausbildung und Betrieb werden von der Gemeinde gefördert
Keine Frage: Die Zeiten ändern sich, viele junge Eltern wollen oder müssen nach der Geburt eines Kindes rasch wieder zurück in den Beruf – und sind damit auf externe Betreuung angewiesen. Wenn’s mit Mama, Opa oder Tante nicht klappt, bleibt der Weg in die Kinderkrippe – oder zur Tagesmutter, die sich immer mehr zur attraktiven Alternative herausmausert: Maximal fünf externe Kinder kommen bei der Tagesmami (oder auch dem Tagespapi) zusammen und erleben dort gemeinsam den Familienalltag samt individueller Betreuung und Förderung.
Derzeit gibt es im Gemeindegebiet von Hitzendorf sieben Tagesmütter, die insgesamt 30 Kleinstkinder betreuen. Organisiert sind die Tagesmütter über das Netzwerk „Tagesmütter Graz-Steiermark“ (fünf Tagesmütter), über das Hilfswerk Steiermark (1) und die Volkshilfe Steiermark (1). Mittelfristig will die Gemeinde das Tagesmütter-Angebot verdoppeln und unterstützt deshalb auf mehreren Ebenen:
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Förderung für Frauen (bzw. Männer), die sich zur Tagesmutter (bzw. zum Tagesvater) ausbilden lassen
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Förderung für bestehende Tagesmütter (und -väter) bei Ausbau und Betrieb ihrer Einrichtung
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Förderung der Trägerorganisationen, damit diese ihre Tagesmütter (& -väter) besser entlohnen können
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Zuschüsse zu den Elternbeiträgen
„Uns ist es wichtig, neben der Kinderkrippe ein zweites Betreuungsstandbein in der Gemeinde zu schaffen. Das Tagesmütter-Modell hat Zukunft“, argumentierte Bürgermeister Andreas Spari jüngst im Gemeinderat für seine Idee. Und konnte damit offenbar überzeugen: Einstimmig hat der Gemeinderat die Offensive für den Ausbau des Tagesmütter-Netzes in Hitzendorf angenommen, schon in den nächsten Wochen soll mit der Umsetzung gestartet werden.
Wer sich also eine Tätigkeit als Tagesmutter (bzw. -vater) vorstellen kann und sich beruflich in diese Richtung entwickeln will, kann mit zwei Einmal-Förderungen zum Start rechnen: Einerseits wird die Ausbildung, die in der Regel ein halbes Jahr dauert, mit bis zu 1.200 Euro unterstützt. Außerdem wird die Anpassung der Betreuungsstätte, die in der Regel zu Hause eingerichtet wird, einmalig von der Gemeinde mit bis zu 1.000 Euro gefördert. Im laufenden Betrieb gibt es jedes Jahr dann noch einmal bis zu 1.000 Euro für Sachaufwendungen, z. B. für neue Bücher, Spiele, Sandkisten, bauliche Adaptierungen etc.
Die nächsten Kurse starten am 17. September in Graz und am 8. Oktober in Kalsdorf, Anmeldungen unter www.tagesmuetter.co.at
Auch jungen Eltern soll der Weg zur Tagesmutter erleichtert werden: Ab 1. September 2020 gibt’s für die Betreuung ihres Kleinstkindes (ab dem 2. Geburtstag) einen Zuschuss. Soviel, dass der Elternbeitrag für den Platz bei der Tagesmutter gleich hoch ist wie der Elternbeitrag in der Kinderkrippe Attendorf. Damit sorgt Hitzendorf für noch mehr Fairness für junge Familien.
https://hitzendorf.gv.at/cms/beitrag/10067190/7764/