Mammut-Projekt Raumplanung abgeschlossen
Neuer 372-seitiger Flächenwidmungsplan beschlossen
Es ist vollbracht: Der Hitzendorfer Gemeinderat hat das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) und den Flächenwidmungsplan (FläWi) in der Fassung 1.0 abgesegnet und das Land hat nach Begutachtung die Freigabe erteilt. Damit ist die Gemeindefusion auch in raumplanerischer Hinsicht abgeschlossen.
144 Änderungsanträge zu den bestehenden (alten) Flächenwidmungsplänen der Gemeinden Attendorf, Hitzendorf und Rohrbach-Steinberg, acht Wochen Aushang der Entwürfe, 250 Besucher bei der Bürgerversammlung, 126 Einwendungen und Stellungnahmen, 46 Sitzungsstunden mit 504 Protokollseiten des Raumordnungsausschusses, 1.066 Arbeitsstunden des Raumplaners plus weitere 1.000 Arbeitsstunden von fünf befassten Gemeindebediensteten ergeben ein fertiges Werk von 372 Seiten Text und 24 Quadratmetern an Plänen, das vom Gemeinderat mit einer Mehrheit von 21 zu 3 angenommen wurde! Das sind die nackten Fakten zu jenem Prozess, der Hitzendorf seit Oktober 2015 drei Jahre lang in Atem gehalten hat.
Dabei ging es nicht um mehr – aber auch nicht um weniger – als die Neuordnung der 50 km2 Grund und Boden in unserer Gemeinde. Und damit um die Interessen jedes Grundeigentümers in der Gemeinde – vom Gewerbebetrieb über den Landwirt bis zum privaten Häuslbauer. Seitens der Gemeinde wurden zusätzlich drei Zukunftsaspekte eingebracht:
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Flächen für Bildung (Ausweisung von Erweiterungsflächen rund um das bestehende Schulzentrum Hitzendorf)
- Flächen zur Schaffung von Arbeitsplätzen (Ausweisung eines Industrie- und Gewerbegebietes in Berndorf)
- Flächen für Sport und Jugend (Ausweisung der an das Sport- und Veranstaltungszentrum angrenzenden Grundstücke der Gemeinde als „Sondernutzung Sport“ bzw. „Kerngebiet“)
Die 126 zum allergrößten Teil privaten Eingaben konnten überwiegend im Sinne der Bürger gelöst werden. Bei den drei Planungswünschen der Gemeinde gab es bald massive Auffassungsunterschiede. Schließlich hat man sich geeinigt, dass vom Raumplaner DI Stefan Battyan Kompromissvarianten ausformuliert und in den Gemeinderatsfraktionen besprochen und abgestimmt werden. Bei den Themen Schulzentrum und Sportzentrum hat man sich schließlich geeinigt, das Gewerbegebiet in Berndorf konnte mangels erforderlicher 2/3-Mehrheit nicht beschlossen werden.
Der Obmann des Raumordnungsausschusses, GR Daniel Possert, hat schließlich am 20. Dezember 2018 das fertige Werk dem Gemeinderat empfohlen und zur Beschlussfassung vorgelegt. Mit insgesamt 21 Stimmen dafür sind ÖEK und FläWi überzeugend und über fast alle Grenzen hinweg einmütig angenommen worden.
In der Folge wurden alle betroffenen Grundeigentümer und Institutionen, die Einwendungen eingebracht haben, schriftlich verständigt. Nachdem in ihrer Sitzung vom 17. Jänner 2019 auch die Steiermärkische Landesregierung formal zugestimmt hat, konnte die neue Raumplanung abschließend kundgemacht und am 12. März 2019 endgültig in Kraft gesetzt werden.
https://hitzendorf.gv.at/cms/beitrag/10060866/7764/